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Was sind die Pain Points in der Lagerlogistik? Gerrit Schneider im Interview!

Gerrit Schneider ist Spezialist für Stammdatenerfassung und Messtechnik bei der KHT. Er ist ständig im direkten Kundenkontakt und hat daher immer im Blick, welche Themen die Lagerlogistik-Branche gerade am Meisten beschäftigen. Im nachfolgenden Interview gibt er Einblick in die aktuellen Herausforderungen!

INTERVIEW

Hallo Gerrit! Du warst ja in den letzten Wochen auf einigen Messen und hast mit verschiedenen Leuten aus der Logistik Branche gesprochen.

Frage: Was würdest du aktuell als die größten Pain Points/Herausforderungen im Bereich der Lagerlogistik definieren?

Im Moment gibt es 2 aktuelle Pain Points im Bereich der Logistik und generell in der Supply Chain, die vor allem durch Corona hervorgerufen wurden. Viele Branchen wurden von der Pandemie schwer getroffen und haben sehr negative Auswirkungen erlitten. Für uns in der Logistikbranche ist es genau umgekehrt. Im Moment beschäftigen uns 2 Probleme ganz besonders:

1. Es ist zu wenig Lagerfläche vorhanden.

E-Commerce Unternehmen sprießen aus dem Boden wie noch nie zuvor und der Onlinehandel generell wächst schneller denn je. Diese, durch die Pandemie bedingte, Wachstumsgeschwindigkeit war bei vielen Firmen so allerdings nicht angedacht. Durch die vermehrten Bestellungen wird auch mehr Lagerfläche für Produkte benötigt, jedoch mangelt es an Immobilien, die dafür genutzt werden können. Durch diese vermehrten Sendungen und Waren die verarbeitet werden müssen zeichnet sich ein zweites Problem ganz deutlich ab:

2. Mangel an Facharbeitern in der Logistik.

Gute Mitarbeiter im Bereich Logistik sind sehr schwer zu finden und viele Unternehmen haben zu wenig Arbeitskräfte, um dem Arbeitsvolumen gerecht zu werden. Aus diesem Grund schreien viele Unternehmen nach Automatisierung. Es ist also nicht nur die Fehlerreduktion ein Grund für automatisierte Abläufe.
Für die Unternehmen die automatisieren wollen oder müssen, kommt es allerdings zu sehr langen Wartezeiten. Teilweise gibt es Lieferzeiten von mehr als 2 Jahren, wenn man jetzt etwas bestellt.

Betrachtet man das ganze Umfeld der Logistik, fangen die Probleme sogar noch früher an. Container sind knapp, man bekommt die Ware nicht mehr von A nach B, Elektronik und andere Bauteile aus anderen Teilen der Welt sind nicht lieferbar.

Das Hauptproblem ist: Die Verfügbarkeit der Waren und die Möglichkeit diese schnell zu liefern.

 

Ein weiteres Problem das sich abzeichnet ist, dass man sich durch die Corona Pandemie vermehrt mit den aktuellen Herausforderungen beschäftigt, dabei aber Themen die zuvor sehr relevant waren, in den Hintergrund rücken. Das betrifft zum Beispiel die Problematik des CO² Ausstoßes und dessen Reduzierung. Vielen Unternehmen haben Existenzängste und haben sich deshalb bei solchen Themen wieder etwas zurückgezogen. Das dürfen wir aber nicht aus den Augen verlieren. Vor allem wenn man die großen Versandhändler betrachtet kommt es hier oft zu folgendem Problem:

Man bekommt Produkte in Verpackungen geliefert, die einfach viel zu groß sind. Das wiederum führt dazu, dass Container schneller voll sind und weniger Waren auf einmal transportiert werden können. Das Problem stammt meist daher, dass viele Kunden mit Daten arbeiten, die sehr schlecht sind und daher die Verpackungskalkulation nicht funktioniert. Ein Beispiel dafür: Häufig werden Produkte in Kartons geliefert, die 4-mal so groß sind, wie der Produktkarton selbst. Das heißt, dass am Ende des Tages der LKW zwar voll ist, eigentlich aber nur zu 25% beladen bzw. genutzt wurde.

Wir müssen die Ressourcen die uns zur Verfügung stehen viel besser nutzen und die Reduktion des CO² Ausstoßes muss weiter ein vorrangiges Ziel bleiben!

 

Frage: Welche Lösungen bietet die KHT, um diese Herausforderungen besser zu bewältigen?

Die KHT fängt mit ihren Lösungen an der Basis an. Stammdaten von Artikeln korrekt und vollständig zu erheben ist unerlässlich, wenn man die Versandproblematik lösen möchte. Mit unseren Messgeräten können wir verschiedenste Artikel vermessen, Aufträge kombinieren und am Ende berechnen, welche Versandkartonagen benötigt werden. Heutzutage sieht man als Endkonsument an einem Versandkarton ganz einfach, wer von den Unternehmen mit guten und wer mit schlechten Daten arbeitet. Genau da setzen wir mit dem MultiScan an. Wir erfassen Daten und Artikelspezifikationen (z.B. Zerbrechlichkeit) direkt am Anfang der Supply Chain, damit wir solche Problematiken reduzieren können.

Mit dem CartonScan sind wir am Warenausgang zudem in der Lage, die Kartonagen entsprechend zu vermessen, damit wir wissen wieviel Gewicht und Versandvolumen wir haben.

Kombiniert man beide Geräte, ist man hervorragend in der Lage, bestehende Ressourcen (wie LKWs) effizient zu nutzen und Versandvolumen zu reduzieren. Das reduziert wiederum den Anteil an CO²-Ausstoß pro Sendung.

Ein weiterer Vorteil der mit korrekt erfassten und gut gepflegten Stammdaten einhergeht ist, dass man seine Lagerfläche besser ausnutzen kann. Wir motivieren Kunden also nicht dazu, größere Läger zu bauen (was mit langen Lieferzeiten verbunden ist), sondern ihre bestehenden Lagerflächen effizienter zu nutzen. Manchen Kunden ist häufig nicht klar, dass sie ihr Lager oft nur zu 40% nutzen.

Also: Lager optimieren und neue Kapazitäten schaffen.

 

Der Vorteil bei Messtechnik-Lösungen der KHT:

Unsere Produkte funktionieren nach einem Baukasten-System. Das heißt, dass sie zwar individuell konfiguriert und auf Kundenbedarf abgestimmt werden können, aber in kurzer Zeit aus bestehenden Teilen zusammengestellt werden können. In den meisten Fällen können wir den Kunden innerhalb von 2 Wochen fertige Geräte liefern. Diese müssen dann nur noch an das WMS System angeschlossen werden und der Kunde kann loslegen. Diese Lieferzeiten von Maschinen ist nebenbei auch mittlerweile eine Seltenheit.

 

Frage: Wie wird die Zukunft der Lagerlogistik aussehen? 

Wir müssen uns bewusst sein, dass die Herausforderungen die durch die Corona Krise entstanden sind, auch in Zukunft bleiben werden. Schnelles Wachstum, Erweiterung der Kapazitäten, Probleme mit Warenverfügbarkeit und Fachkräftemangel sind Themen, die uns auch weiterhin beschäftigen werden.

In Zukunft werden wir in der Logistik weiter automatisieren müssen und es wird mehr denn je erforderlich sein, Daten zu erheben, um die modernen Softwaresysteme auch nutzen zu können, denn Daten sind das neue Gold und unabdingbar für heutige Versorgungsketten. Zudem müssen wir Verständnis dafür bekommen, dass die schnellen Lieferzeiten an die wir uns gewöhnt haben, nur umgesetzt werden können, wenn wir die Ressourcen besser nutzen. Unternehmen müssen besser planen und mehr auf den Kunden eingehen um eine schnelle Lieferung gewährleisten zu können. Das funktioniert nur auf folgende Weise:

  • Automatisieren
  • Bessere, nachhaltige Datenbasis für die Supply-Chain schaffen
  • Ressourcen besser ausschöpfen und bündeln

 

Genau das machen wir bei der KHT. Wir erfassen Daten und wir möchten dazu beitragen, dass wir mit vernünftiger Planung und handfesten Daten entsprechende Dinge kalkulieren können. Damit wir mehr auf einen LKW bekommen, mehr auf einen Container und mehr in ein Lieferfahrzeug und dass wir am Ende des Tages auch wissen, was wir denn wohin verschickt haben.

Wir optimieren mit unseren Geräten viele Prozesse der Supply Chain.

 

Vielen Dank für das Interview Gerrit und lass uns gerne in ein paar Monaten sprechen, ob sich die Lage  verändert hat.