Die Anforderungen an die globale Logistik und im direkten Zusammenhang damit auch die Anforderungen an das Supply Chain Management haben sich in den letzten Jahren sehr verändert. Der technische Fortschritt, die immer stärkere weltweite Vernetzung, die Digitalisierung und der immer wichtiger werdende Umweltaspekt stellen die Supply Chains von morgen vor große Herausforderungen. Dazu kommt aktuell auch noch die weltweite Pandemie, die vielen Branchen sehr fordert, aber gleichzeitig auch nach schnellen Lösungen für bestimmte Probleme verlangt und Veränderungen antreibt.
Supply Chains sollten transparent, nachhaltig, intelligent und widerstandsfähig sein, um den Ansprüchen der modernen Welt gerecht werden zu können.
Folgenden Themen wird im Supply Chain Management von 2021 wohl die meiste Bedeutung zukommen:
» Transparenz
Da die Lieferketten in den letzten Monaten ständig von wirtschaftlicher Unsicherheit und Liefer-schwierigkeiten betroffen sind, kommt einer transparenten Supply Chain eine tragende Rolle zu. Unternehmen benötigen umfassende Informationen zu den Prozessen in der eigenen Lieferkette, um zeitnah und vor allem proaktiv handeln zu können. Transparenz lässt sich vor allem durch den Einsatz von neuen Technologien und die Vernetzung der Prozesse erreichen.
» Digitalisierung & Automatisierung
Die Corona-Krise und Social Distancing haben im letzten Jahr dazu geführt, dass viele Unternehmen gezwungen waren, schnell einen Schritt in Richtung Digitalisierung zu machen, um nicht den Anschluss an den Markt zu verlieren. Hersteller, Zulieferer und Großhändler müssen noch stärker zusammenarbeiten, Prozesse digitalisieren und transparent gestalten, um auf kurzfristige wirtschaftliche und soziale Änderungen reagieren zu können. Digitale Lieferketten bieten genauere Daten, die als Grundlage für (Produktions-) Entscheidungen notwendig sind. In weiterer Folge unterstützen diese Daten auch bei der Automatisierung von Prozessen innerhalb der Lieferkette. Durch Automatisierung ist es möglich, schneller und flexibler zu werden und mit kurzfristigen Änderungen besser umgehen zu können. Um eine Automatisierung umsetzen zu können, arbeiten viele Unternehmen mittlerweile mit ERP-Software, WMS und zusätzlichen Software-Add-Ons, die von der Bestandsoptimierung bis hin zum Versand Aufgaben automatisieren, Fehler minimieren und somit die Produktivität steigern.
Auch weitere moderne Technologien wie Big Data, Artificial Intelligence, Cloud Lösungen und das Internet of Things halten immer stärker Einzug in die Lieferketten der Zukunft und werden das Supply Chain Management zunehmend verändern. (Lesen Sie mehr dazu in unseren anderen News Artikeln)
» Widerstandsfähigkeit/Resilienz
Die Risiken für globale Lieferketten sind im Moment enorm und verlangen nach einer krisensicheren Gestaltung der Supply Chain. Egal ob man die unsichere weltpolitische Lage, die Pandemie, Wetterkapriolen, Insolvenz von Lieferanten, erhöhte Logistikkosten oder neue Import- und Exportzölle betrachtet, sie alle gefährden den reibungslosen Ablauf in den Lieferketten. Somit gewinnen die Themen Risikomanagement und Versorgungssicherheit immer mehr an Bedeutung. Unternehmen müssen in der Lage sein, schnell und flexibel auf Veränderungen oder Ausfälle zu reagieren, um sich ihre Position am Markt zu sichern. Um dies zu erreichen, ist – wie zuvor erwähnt – eine transparente und digitalisierte Lieferkette notwendig, die agiles Handeln ermöglicht. Essentiell dabei sind eine durchgehende Sendungsverfolgung, Echtzeit-Informationen und korrekte Daten.
» Nachhaltigkeit
Umwelt, Klimaschutz und nachhaltiges Handeln stehen im Fokus der Öffentlichkeit und Kunden treffen Kaufentscheidungen mittlerweile häufig im Hinblick auf diese Aspekte. Der Druck, diese Konsumentenbedürfnisse zu befriedigen betrifft auch die Logistikentscheider und stellt sie vor neue Herausforderungen. Nachhaltige Verpackungen, Transportmittel und Lieferwege werden zum zentralen Thema. Zusätzlich werden auch eine Transparenz aller Prozesse und ein lückenloser Herkunftsnachweis der Waren gefordert.
» Regional statt Global
Ein Thema das viele Unternehmen gerade die letzten Monate sehr beschäftigt hat, ist die globale Verfügbarkeit von Waren. In den letzten Monaten kam es aufgrund der Pandemie häufig zu Lieferproblemen. Dies hat Unternehmen dazu bewegt, wieder vermehrt über den Einsatz von lokal produzierten Waren nachzudenken, um nicht vollständig von im Ausland hergestellten Materialen abhängig zu sein. Heimische Fertigung steht zudem im Fokus, weil es die Wirtschaft in der Region fördert und Arbeitsplätze schafft. Diesen Aspekten kommt vor allem in Krisenzeiten mehr Bedeutung zu.
Quellen:
Vgl. Hermes Supply Chain Blog, SCM 2021: Transparenz, Risikomanagement, Nachhaltigkeit, abgerufen am 14.04.2021
URL: https://www.hermes-supply-chain-blog.com/supply-chain-management-trends/
Vgl. All things supply chain, Supply Chain Trends of 2021, abgerufen am 14.04.2021
URL: https://www.allthingssupplychain.com/supply-chain-trends-of-2021/
Vgl. easzystock, Supply Chain Trends und Maßnahmen für 2021, abgerufen am 14.04.2021
URL: https://www.eazystock.com/de/blog-de/supply-chain-trends-und-massnahmen-fuer-2021/
Vgl. Logistik heute, Supply Chain Management: Das sind die zehn Top-Trends im Jahr 2021, abgerufen am 14.04.2021
URL: https://logistik-heute.de/news/supply-chain-management-das-sind-die-zehn-top-trends-im-jahr-2021-32431.html
Vgl. Greencarrier, 5 Global Supply Chain and Logistics trends 2021, abgerufen am 14.04.2021
URL: https://blog.greencarrier.com/5-global-supply-chain-and-logistics-trends-2021/