Martin Betzhold Logimat

Aktuelle Trends in der Lagerlogistikbranche – Martin Betzhold berichtet von der LogiMAT 2022!

Martin ist Sales Manager bei der KHT und in ständigem Kontakt mit unseren Kunden. Kürzlich war er mit dem KHT Team auf der LogiMAT 2022 in Stuttgart, der internationalen Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement. Er kennt daher die aktuellen Herausforderungen am Markt, weiß wofür sich die Lagerlogistikbranche gerade am meisten begeistern lässt und erzählt uns im folgenden Interview auch, wie er die Zukunft der Lagerlogistik einschätzt.

Interview:

Hallo Martin! Du kommst ja gerade zurück von der LogiMAT in Stuttgart.

 

Wie war denn die Stimmung auf der Messe?

Auf der Messe war es diesmal sehr schön. Es ist ja pandemiebedingt schon eine Weile her, dass wir auf einer Messe waren, die vor allem auch gut besucht war. Die Stimmung war super und die Leute waren auch erfreut, wieder persönliche Gespräche führen zu können.

 

Was interessiert die Kunden im Bereich der Lagerlogistik derzeit am meisten? Was waren die Hauptthemen auf der Messe? 

Die großen Themen im Moment sind Digitalisierung und Automatisierung. Abläufe in der Lagerlogistik sollen verbessert werden und auch schneller erfolgen. Dazu sind korrekte Stammdaten unerlässlich. Die effiziente Erfassung dieser Daten ist für die Kunden im Moment ein sehr wichtiger Punkt.

 

Was sind die aktuellen Herausforderungen? 

Vielen Kunden planen für die Zukunft einen Technologiesprung und wollen Abläufe automatisieren, stellen jetzt aber fest, dass die Daten, die sie im Moment haben, dafür noch nicht ausreichen. Viele Daten werden im momentan manuell, teilweise mit Waage und Zollstock, erfasst. Das ist allerdings ein großer Aufwand und auch sehr fehleranfällig.

Ein generelles Thema, dass uns schon seit Jahren begleitet ist, dass es in vielen Bereichen an Fachkräften mangelt. Dieser Punkt macht eine Automatisierung der Prozesse noch notwendiger. Vor allem wenn ich bei meinen Kunden vor Ort bin (Großteils Ostdeutschland) fällt mir auf, dass das Einzugsgebiet, wo die Mitarbeiter herkommen, schon sehr groß ist. Viele Unternehmen suchen wirklich händeringend nach Mitarbeitern.

 

Wie sieht es mit der Investitionsbereitschaft derzeit aus?

Die Bereitschaft in neue Technologien zu investieren ist bei vielen Unternehmen auf alle Fälle da, auch wenn einige noch mit einigen wirtschaftsbedingten Einschränkungen der letzten Zeit zu kämpfen haben. Daher spürt man bei der Planung im Moment noch eine gewisse Zurückhaltung. Generell ist es bei vielen Unternehmen aber auch davon abhängig, inwieweit sie schon in Automatisierung investieren wollen und können. Der Vorteil mit den Lösungen der KHT ist, dass der MultiScan zum Beispiel schon mit einem geringen Budget umgesetzt werden kann, als Stand-Alone-Lösung funktioniert und somit schon ein wesentlicher Schritt in Richtung Digitalisierung gemacht wird. Damit wird direkt die richtige Basis für zukünftige Automatisierungsprojekte gelegt.

 

In welchen Bereichen sind diese Kunden vorrangig tätig?

Sehr viele sind aus dem Handel, vor allem auch Online-Händler, und natürlich auch Industrieunternehmen mit eigener angeschlossener Lagerhaltung.

 

Wie lange ist denn die Lieferzeit bei den Produkten der KHT im Moment? 

Bezugnehmend auf die aktuellen Probleme der Lieferketten kann ich sagen, dass wir davon nicht so stark betroffen sind, weil wir gut vorgeplant haben. Wir können Produkte wie den MultiScan nach wie vor sehr schnell liefern. Wir sprechen hier von ca. 1 Monat Lieferzeit ab Bestellung.

 

Wie siehst du die Zukunft der Lagerlogistik? 

Die Lagerlogistik wird immer intelligenter, automatisierter und vernetzter werden. Zudem werden auch immer mehr durch künstliche Intelligenz gesteuerte Systeme hinzukommen. Es wird also versucht, Intelligenz in die Systeme zu bringen, die auf Algorithmen basiert, um die Automatisierung auch in diese Richtung voranzubringen.

Des Weiteren denke ich, dass es in der Zukunft immer mehr dazu kommen wird, „Shared Services“ zu nutzen, damit nicht jedes Unternehmen alle Investitionen im Alleingang bewältigen muss. So entstehen Unternehmen, die für mehrere Mandanten gewisse Tätigkeiten ausführen, wie zum Beispiel Stammdatenerfassung bzw. die gesamte Artikelabwicklung für den (Online-)Handel. Der Vorteil hierbei ist, dass gewisse Kunden die Technik für diverse Prozesse gar nicht hätten, sie durch externe Dienstleister aber nutzen können.

Auch die KHT selbst bietet Stammdatenerfassung als Servicedienstleitung an, damit mehr Kunden davon profitieren können. Eine solche Datenerfassung als Dienstleistung einzukaufen, macht insbesondere auch dann Sinn, wenn die Menge der zu erfassenden Artikel eher gering ist oder verhältnismäßig wenig neue Artikel laufend hinzukommen.  

 

Welche Lösungen bietet KHT für die Zukunft der Lagerlogistik? 

Zusammen mit KNAPP und der ivii GmbH haben wir ja die Software KiSoft Genomix entwickelt, die genau in die Richtung künstliche Intelligenz geht. Es ist eine selbstlernende Software zur Automatisierung des Stammdatenmanagements. Mit KiSoft Genomix kann eine ganze Fülle an Artikelinformationen automatisiert eingespeist und lagerübergreifend zur Verfügung gestellt werden. Diese neue, selbstlernende Softwarelösung digitalisiert alle relevanten Attribute von Artikeln und entschlüsselt quasi ihre DNA: Gewicht, Abmessungen, Verpackungsart, Inhalt, Schwerpunkt, Kippverhalten und vieles mehr. Dank dieser Informationen wissen die Technologien, wie beispielsweise Roboter, genau, wie sie die Artikel handhaben müssen. Dabei passt sich KiSoft Genomix auch an den Automatisierungsgrad der Anlage an.  

Ein weiterer Meilenstein für die automatisierte Lagerlogistik ist unser INDU-Store, weil er sehr flexibel einsetzbar und modular planbar ist. Er ermöglicht das automatisierte, fehlerfreie Handling und die sehr platzsparende Lagerung von Artikeln in einem geschützten Bereich, was insbesondere für Kunden mit hochwertigen Produkten sehr wichtig ist.

 

Gibt es noch etwas, das dir von der Messe ganz besonders im Gedächtnis blieb?

Ja tatsächlich. Ich wurde auch gefragt, was wir mit Industrie 4.0 zu tun haben. Das war für mich eine sehr spannende Frage, die ich so beantworten würde: Wir legen mit unseren innovativen Systemen zur Stammdatenerfassung die Basis für die Industrie 4.0. Denn automatisierte Prozesse funktionieren nur mit vollständigen und einwandfreien Daten. Unsere Produkte sind ein Eintrittstor für die Logistik 4.0. Wir ebnen damit den Weg für die Zukunft.

 

Lieber Martin, vielen Dank für die spannenden Einblicke und ich denke, einen besseren Schlusssatz für unser Interview könnten wir nicht finden.